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Junge Menschen wollen demokratische ­Politik und eine gute Zukunft

Die Wahlberechtigten in Deutschland haben ihre Stimmen zur Bundestagswahl abgegeben. Das Ergebnis zeigt, dass sich eine große Mehrheit der Wähler*innen für demokratische Parteien entschieden hat. Gleichzeitig hat die rechtsextreme AfD mit 20,8 Prozent einen deutlichen Zuwachs an Stimmen erzielt.

Der Aufwuchs erfüllt den Deutschen Bundesjugendring und seine Mitgliedsorganisationen mit großer Sorge. Viele junge Menschen haben Angst vor einer entsolidarisierten und diskriminierenden Politik. Die AfD ist keine demokratische politische Akteurin, sondern eine Gefahr für Demokratie, Vielfalt und die Rechte junger Menschen. Die Herausforderungen unserer Zeit – von Kinder- und Jugendarmut über die Klimakrise bis hin zum erstarkenden Rechtsextremismus – lassen sich nur mit einer Politik lösen, die junge Menschen und ihre Interessenvertretung aktiv einbindet. Für die Zukunft der Demokratie ist es unerlässlich, dass Jugendpolitik ressortübergreifend mitgedacht und gestärkt wird. Dafür müssen junge Menschen gehört und in Entscheidungen mit einbezogen werden. Kurz: Junge Menschen wollen Adressat*innen von Politik sein, d. h. ihre Themen müssen aufgegriffen und Lösungen angeboten werden und sie selbst müssen an ihren Orten – auch digitalen – und in ihrer „Sprache“ angesprochen werden. Und junge Menschen wollen Akteure von Politik sein – sie wollen sich einbringen, gefragt werden und etwas bewegen können.

In der Zeit des Wahlkampfs hat die U18-Wahl durch die große Beteiligung und das damit verbundene mediale Interesse die politischen Themen junger Menschen in den öffentlichen Diskurs eingebracht. Die U18-Wahl ist eine der größten außerschulischen Bildungsinitiativen in Deutschland. Im Rahmen der Initiative, im Vorfeld des eigentlichen U18-Wahlaktes (Stimmenabgabe), organisieren Ehrenamtliche Aktivitäten, die sich mit Wahlen als einem der wichtigsten Elemente unserer Demokratie, hier konkret der Bundestagswahl und den politischen Themen junger Menschen auseinandersetzen. Die Wahllokale wurden von Jugendgruppen und -initia­tiven, Jugendverbänden und -ringen, Jugendclubs und weiteren Einrichtungen, in denen Jugendliche zusammenkommen und aktiv sind, überwiegend von jungen Menschen ehrenamtlich organisiert.

Das Abstimmungsverhalten der 18- bis 24-jährigen Wähler*innen sowie der 166.443 jungen Menschen unter 18 Jahren, die an der Kinder- und Jugendwahl U18 teilgenommen haben, zeigten: Die große Mehrheit junger Menschen wählt demokratisch. Die U18-Wahlergebnisse sind nicht repräsentativ. Die U18-Wahl erreicht nicht alle jungen Menschen gleichermaßen. In der Übersicht der Wahl­lokale zur U18-Bundestagswahl ist zudem erkennbar, dass Wahllokale oft in städtischen Regionen verortet sind. Die Verteilung der Wahllokale zwischen Stadt und Land sowie in der Fläche aber auch die Anzahl der Wählenden und Wahllokale variiert zwischen den Bundesländern.

Das bundesweite U18-Ergebnis hat mit dem Erfolg der Partei Die Linke einen…

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Der Autor

Maximilian Lorenz ist Referent für außerschulische politische Jugendbildung beim Deutschen Bundesjugendring.