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Bildungspotenziale der Kinder- und Jugendarbeit für Einsteiger*innen

Joachim Faulde: Bildungspotenziale der Kinder- und Jugendarbeit. Ein Leitfaden für Studium und Praxis sozialer Berufe. Weinheim Basel (Beltz Juventa) 2023, 155 S., 18,00 €

Joachim Faulde legt mit dieser Veröffentlichung eine Einführung in die Bildungsarbeit im Feld der Kinder- und Jugendarbeit vor. Zunächst erfolgt eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Begriff „Bildung“, unter anderem durch die Darstellung der Relevanz von Bildung für ein gelingendes Aufwachsen, einer Charakterisierung von formaler, non-formaler und informeller Bildung sowie eine Hinführung zu einer sozialpädagogischen Konzeption von Bildung. Im zweiten Teil wird das Feld der Kinder- und Jugendarbeit ausführlich dargestellt, inklusive einer (für das Verständnis der heutigen Struktur der Kinder- und Jugendarbeit sehr hilfreichen) Nachzeichnung historischer Entwicklungslinien, die u. a. zur Entstehung der beiden Felder der verbandlichen und der offenen Kinder- und Jugendarbeit führten. Nach einer (auf Kosten der Differenzierung recht knappen) Darstellung der Adressat*innen von Kinder- und Jugendarbeit wird in theoretische Bezugspunkte (Subjekt, Lebenswelt, Sozialraum) eingeführt. Im späteren Verlauf des Buches wird auf den Ansatz der Lebensbewältigung rekurriert, daher wäre eine einführende Darstellung dieses Konzepts auch im Kapitel „Theoretische Bezüge“ wünschenswert gewesen. Es folgen Überblicke über rechtliche Grundlagen und Trägerstrukturen, wobei insbesondere die Zweigliedrigkeit der Kinder- und Jugendarbeit in Form von verbandlicher und offener Kinder- und Jugendarbeit herausgearbeitet wird und früher sehr ausgeprägt bestehende Differenzen als nicht mehr derart zentrales Charakteristikum des Verhältnisses der beiden Säulen beschrieben wird – eine für die gesamte Kinder- und Jugendarbeit äußerst erfreuliche Entwicklung. 

Kompakt führt Joachim Faulde inhaltliche Schwerpunkte (wobei politische Bildung explizit genannt wird), Bildungsfor­mate (als Hilfe zur Lebensbewältigung), handlungsleitende Konzepten, fachliche Stan­dards und Methoden sowie zu Mitarbeiter*innenstrukturen in der Kinder- und Jugendarbeit und Bedingungen für gelingendes Aufwachsen aus. Kapitel 17 schließlich widmet sich den Bildungspotenzialen der Kinder- und Jugendarbeit. Übergänge, Partizipation und Lebensbewältigung werden fokussiert. In diesem Kapitel wäre Potenzial für weitreichendere Ausführungen gewesen, insbesondere, weil Kinder- und Jugendarbeit jungen Menschen den Raum gibt und diese auch ermutigt, eigene Themen zu bespielen. Die Vielfalt von Themen, die im Rahmen von Kinder- und Jugendarbeit abgedeckt werden, hätte hier zumindest holzschnittartig dargestellt werden können. 

In der Zusammenfassung werden wiederum Schwerpunkte gesetzt und der Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie (in Verbindung mit Schule), Inklusion und soziale Teilhabe sowie Demokratiebildung und sozialer Zusammenhalt gelegt.…

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Die Rezensentin

Märthe Stamer ist als Geschäftsführung des Landesjugendring ­Niedersachsen e. V. tätig und Mitglied der JOURNAL-Redaktion.